Werfen Züchter ihre alten Katzen einfach raus?

Die Abgabe von Zuchtkastraten ist ein umstrittenes Thema. Bevor Sie aber gleich den Stab über jene Züchter brechen, die Ihre Kastraten abgeben, bitte ich Sie, das Folgende zu bedenken: Der Züchter steht immer vor dem Dilemma "behalten oder abgeben". Die meisten von uns würden lieber behalten! Beim Behalten hat man aber schnell viel zu viele Katzen - ausser man züchtet viele Jahre lang mit den gleichen Tieren, was aber beides dem "Ruf" genauso abträglich ist, als wenn man alle ehemaligen Zuchtkatzen plaziert. Denn dann heißt es entweder, man sei ein Massentierhalter und ohgottohgott, soviele Katzen in einem Haus/ Apartement - oder daß man seine Tiere böse ausbeutet, weil so lange zur Zucht eingesetzt.

Fakt ist: Der Stress für das einzelne Tier ist umso höher, je mehr Katzen im Haus sind. Sehr oft werden die Kastraten leider später zu Prügelknaben der potenten Tiere, die in der Rangordnung höher stehen und fühlen sich dann alles andere als wohl. Maine Coons sind sicher sehr soziale Katzen, die Gesellschaft lieben, aber alles hat natürlich auch seine Grenzen. Katzen, die sich unwohl fühlen, entwickeln problematische Verhaltensweisen und werden auch oft unsauber, was das Finden des richtigen Platzes dann erst recht erschwert.

Wir versuchen diesbezüglich einen Mittelweg zu gehen und platzieren nicht alle Kastraten automatisch, sondern vorrangig die, die nicht für das Leben in der grossen Gruppe geschaffen sind. Das kann sich in vielerlei Hinsicht äussern. Sei es, weil sie zu dominant gegen die Mitkatzen sind oder von denen verprügelt werden, oder mehr Aufmerksamkeit brauchen als sie bei so vielen Mit-Katzen abbekommen können oder auch, weil sie durch das meist für die Babies herumstehende Kittenfutter zu sehr aus dem "Leim" gehen und ihre Gesundheit bedroht ist.

Gelegentlich muß man sich leider aber auch von Zuchtkatzen trennen, die mit der Gruppe oder dem Gewicht überhaupt kein Problem haben, einfach weil sonst der Katzenbestand aus allen Nähten platzt und die Zeit, die für das einzelne Tier zur Verfügung steht, zu gering wäre, um noch den liebevollen Haltebedingungen zu entsprechen, die ich mir für meine Katzen vorstelle.

Ich bin davon überzeugt, daß ein Leben als Zuchtkatze bei einem Züchter nicht das ist, was sich die meisten Katzen wünschen, und mache mir viele Gedanken diesbezüglich. Darum setze ich meine Katzen auch nur sehr kurz in der Zucht ein, damit sie danach ein möglichst langes, schönes Leben als Kastraten auf einem Dauerplatz führen können - vorzugsweise zusammen mit einem Jungtier oder zu einer zweiten Katze dazu. Jene, die offensichtlich gar nicht gerne in der Gruppe leben bzw. sehr dominant sind, werden auf Einzelplätze vermittelt. Für unsere Ex-Katzen versuchen wir super Plätze zu finden, denn sie sollen dort dauerhaft bleiben können und wirklich glücklich sein. Anfragen sind herzlich willkommen. :-)

Da meistens grosse Nachfrage nach diesen Zuchtkastraten besteht - stellt es doch eine schöne Möglichkeit dar, für viel weniger Geld als "regulär" doch zu einer gesunden und sorgfältig gezogenen Rassekatze zu kommen, bitten wir um Voranmeldung. Sie erfahren dann, welche Katzen eventuell zur Kastration anstehen und werden auf einen Besuch eingeladen, um die jeweilige Katze vorab kennenzulernen und zu sehen, ob es Ihren Erwartungen entspricht, aber auch, wie sich die Katze Ihnen gegenüber verhält.

Sollten wir in nächster Zeit keine Kastraten zu vergeben haben, helfen wir Ihnen gerne weiter und bringen Sie mit anderen Züchtern bzw. der "Maine-Coon-Hilfe e.V." die mit diesem LINK hier zu ereichen ist in Kontakt.

 

Text in Auszügen: mit freundlicher Genehmigung von Ulrike Illia, Coonity Maine Coons

 

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Henning Müller - Rech
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